Matthias: blog
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Down Syndrom: Ein geringeres, beschränkteres Leben? Mittwoch, 14. September 2005, 20:28:16

Es ist für mich schon fast unglaublich, welchen Scheiss manche Forscher von sich geben. James Watson:

Wenn zum Beispiel Ihr ungeborenes Kind ein Down-Syndrom hätte, würden Sie vielleicht fragen, ob es eine Chance gibt, es zu heilen. Als Wissenschaftler werde ich sagen, nein, es gibt heute noch keine Möglichkeit, um dieses Kind zu einem normalen Leben zu verhelfen. Das ist eine wissenschaftliche Tatsache. Doch wie Menschen damit umgehen, ist eine andere Frage. Manche werden das Syndrom als Gottes Willen betrachten. Ich sehe es als biologischen Webfehler: Anstelle von zwei Chromosomen 21 gibt es drei Kopien davon. Und genau das führt zu der Abweichung von der Norm. Ich sehe nicht, warum jemand geboren werden sollte, der ein geringeres, beschränkteres Leben haben wird.

Gering und beschränkt ist hier einzig dieser Idiot, der nicht begreift, dass auch Menschen mit Behinderungen ein erfülltes Leben führen. Tim ist es scheissegal, ob er ein paar Chromosomen zuviel hat; er geniesst das Leben genau wie wir, er ist sauer wie wir, er heult und tobt und grinst und lacht wie alle anderen auch. Nein, für ihn ist sein Leben keineswegs geringer oder beschränkt; nur wir Eltern machen uns manchmal Sorgen, ob er auch ein erfülltes Leben haben wird, weil wir halt auch manchmal diesen dummen Klischees aufsitzen. Und wir Eltern machen uns mehr Sorgen, müssen mehr aushalten als Eltern mit rundum "normalen" Kindern. Vermutlich ist dieser Forscher davon überfordert und entwickelt deshalb diese menschenfeindliche Theorie vom unwerten Leben.

Übrigens ist es leider eine Tatsache, dass mehr als 90% der ungeborenen Kinder mit Down-Syndrom abgetrieben werden. Das haben wir Menschen wie diesem Watson zu verdanken, die nur perfekte Ware wollen.

via kobinet news